
Der Film „Contemporary Past“ begleitet eine Gruppe junger Menschen aus Rumänien, Polen und Deutschland auf eine Fahrt zur Gedenkstätte Buchenwald. (Bild: Kamil Majchrzak)
40 junge Menschen aus verschiedenen Jugendhilfe-Maßnahmen der GrünBau Dortmund gGmbh nutzen die Zeit des Lockdown: und setzen sich in einem Online-Seminar mit dem Holocaust an Sinti und Roma auseinander. Am 26. März markiert die Online-Filmvorführung „Contemporary Past – die Gegenwart der Vergangenheit“ das erste Etappenziel des vom LWL geförderten Projektes zum Gedenken an den Holocaust an Sinti, Sintize, Roma und Romnja. Zu einem Filmgespräch mit dem Regisseur des Films, Kamil Majchrzak, ist auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen!
Dortmund 15.03.2021 Als „vergessenen Holocaust“ bezeichnete ein Überlebender die systematische Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma zwischen 1933 und 1945. Um dieses Kapitel europäischer Geschichte nicht der Vergessenheit preiszugeben, arbeiten rund 40 junge Menschen im Rahmen eines Geschichtsprojektes der GrünBau gGmbH mit. In vier Wochen der Vorbereitung beschäftigten sie sich mit dem Schicksal der Sinti und Roma im Zweiten Weltkrieg. Dazu untersuchten sie den zugrunde liegenden (und bis heute fortbestehenden) Antiziganismus also die Ablehnung und Vorverurteilung von Sinti- und Roma-Communities. „Es war schon krass zu erfahren, wie die Leute damals leben mussten“ stellt Jason (17) fest. Und Annika (19), ergänzt: „Ich wusste schon vorher ein bisschen was darüber, aber jetzt verstehe ich, warum sie so misstrauisch den Andern gegenüber sind.“
Eine erste Wegmarke erreichen die Vorbereitungen nun am 26. März: Als die Teilnehmer*innen
erfuhren, das die Vorbereitung in Internationale Wochen gegen Rassismus fielen, entschieden sie sich ein antirassistisches Event in dieser Zeit stattfinden zu lassen. Via Online-Plattform sehen sich die Jugendlichen den Dokumentarfilm „Contemporary Past – Die Gegenwart der Vergangenheit“ an. In der anschließenden Filmdiskussion ist unter anderem der Regisseur und Produzent des Films, Kamil Majchrzak anwesend und stellt sich den Fragen der jungen Zuschauer*innen. Unter ihnen befinden sich Rom*nija und nicht Rom*nija. Sie alle blicken gespannt auf den Sommer – Wenn die Pandemielage es zulässt, werden sie dann in mehreren Gruppen eine Gedenkstättenfahrt nach Berlin machen und ihr erarbeitetes Wissen durch Erfahrungen vor Ort, an Gedenkstätten und historischen Orten, erweitern.
Das Filmgespräch findet am 26. März um 18 Uhr per Vimeo und Videokonferenz statt. Aufgrund
technischer Voraussetzungen ist die Zahl an Gesprächsteilnehmer*innen begrenzt. Um Anmeldung
per Mail (mbusch@gruenbau-dortmund.de) wird gebeten.
Mehr Informationen findet man hier: Flyer