Zum Jubiläum der Städtebauförderung veranstaltet die Landesregierung einen digitalen Fotowettbewerb unter dem Motto „50 Jahre Städte-WOW-Förderung – Wo stehen die schönsten Projekte in Nordrhein-Westfalen?“. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBG NRW) möchte mit den Kommunen und den Bürger*innen gemeinsam die besonderen Errungenschaften der Städtebauförderung feiern und präsentieren.
Jede Stadt durfte dazu ein Projekt der Städtebauförderung benennen. Die Stadt Dortmund schickt den „Gemeinschaftsgarten Schallacker“ in Hörde ins Rennen – und hofft nun auf viele Stimmen.
Wie der „Gemeinschaftsgarten Schallacker“ entstand
In einem verlassenen Freibad im Schatten der stillgelegten Hochöfen von PHOENIX West wachsen heute Gemüse und Kräuter im mit Sand verfüllten Schwimmbecken. Die Verwandlung des Schwimmbeckens in eine „grüne Oase“ kam zustande, als die Stadterneuerung Dortmund im Rahmen des Projekts „QuerBeet Hörde – Ernte deine Stadt!“ auf der einen Seite geeignete Flächen suchte, auf der anderen Seite interessierte Menschen – und diese dann zusammenbrachte.
Der Verein „Integrativer Gemeinschaftsgarten Marksbach e. V.“ hatte einige Zeit zuvor seinen Garten verloren und fand auf diesem Weg das ehemalige Freibad „Schallacker“. Die Stadterneuerung unterstützte den Verein beim Abschluss des Pachtvertrags und im weiteren Verlauf mit Know-how, wie sich das für alle offene Vereinsleben verbindlich organisieren lässt. Nach und nach brachten die Mitglieder des Vereins Gartenerde in das Schwimmbecken, legten Beet um Beet an und verwandelten das verlassene Grundstück in ihren Gemeinschaftsgarten. Vom Hörder Stadtteilfonds beantragten sie Städtebaufördermittel für Zäune gegen wildernde Hunde und Kaninchen, für ein kleines Gewächshaus zur Anzucht und für einen Unterstand bei Regenschauern. Inzwischen hat der Verein rund 30 Mitglieder.
Abstimmung für den Gemeinschaftsgarten Schallacker noch bis zum 26.07.2021 möglich
Das Beispiel zeigt, wie ein bürgerschaftlicher Verein mit etwas Städtebauförderung eine Brachfläche in ein blühendes Paradies verwandeln kann. Die Stadterneuerung Dortmund präsentiert den Gemeinschaftsgarten nun bei dem Wettbewerb des Landes NRW als ihr schönstes Projekt. Auf der Internetseite https://www.mhkbg.nrw/nrwstaedtewow-info und unter dem Hashtag #NRWStädteWOW können alle bis zum 26.07.2021 für die verschiedenen Städtebauprojekte in Nordrhein-Westfalen abstimmen.
Die drei Städte mit den meisten Stimmen aus der Bevölkerung in NRW gewinnen je 10.000 Euro. Sollte der Gemeinschaftsgarten zu den drei beliebtesten Projekten gehören, möchte die Stadterneuerung mit dem Preisgeld zur Stärkung der Gemeinschaft in Dortmund lokales bürgerschaftliches Engagement unterstützen. Über die genaue Verwendung des Geldes kann im Gewinnfall erst nach Bekanntgabe der damit verbundenen Vorgaben des MHKBG NRW entschieden werden.
Die Bilder der meistgenannten zwölf Projekte stellt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen zudem in einem Fotokalender für das Jahr 2022 zusammen. Alle Bürger*innen sind herzlich eingeladen, sich an der Online-Abstimmung zu beteiligen: https://www.mhkbg.nrw/nrwstaedtewow
Hintergrund: Städtebauförderung vor Ort – ganzheitlich, nachhaltig und kooperativ
Dortmunds Stadtteile und Quartiere zukunftsfähig zu machen und gleichzeitig Selbstverantwortung und Engagement von Bewohner*innen und lokalen Akteur*innen zu stärken: Dies sind die vorrangigen Ziele der Stadterneuerung. Die finanzielle Unterstützung durch Mittel von Bund, Land und Kommune im Rahmen der Städtebauförderung spielt dabei auch in unserer Stadt schon seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle.
Schon seit 1971 unterstützt die Städtebauförderung Städte und Gemeinden dabei, bauliche, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen zu bewältigen. Das Besondere dabei ist, dass die Städtebauförderung quartiersbezogene und integrierte Ansätze fördert. In den 50 Jahren hat sie sich immer wieder an vielfältige neue Herausforderungen angepasst. Dem trägt eine neue Gliederung der Städtebauförderung Rechnung: Seit 2020 bilden die drei Bund-Länder-Programme „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ sowie „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ die neue Struktur der Städtebauförderung.
Im Zeitraum von 1971 bis 2020 wurden bisher bundesweit mehr als 9.300 Gesamtmaßnahmen in 3.900 Kommunen gefördert. Sie bildet damit eine zentrale Säule der Stadtentwicklungspolitik des Bundes.