Wissen Sie, wo die Nagelschmiedegasse liegt? In den alten Tagen war das der Ort, an dem die schlecht bezahltesten Schmiede Nägel anfertigten. Heute ist die Gasse ein städtebauliches Durcheinander direkt hinter dem Parkhaus Faßstraße. Zum Glück soll sich das alles in den nächsten zwölf Monaten zum Besseren verändern. Eine neue Wegeverbindung von der Alfred-Trappen-Straße bringt eine gute fußläufige Anbindung der Fußgängerzone an die Hörder Burg und darüber hinaus an den Hafen und ordnet nebenbei auch den ruhenden Verkehr. Das alles erfreut die Anwohner/innen. Die litten nämlich unter dem Parksuchverkehr, zugeparkten Grundstückseinfahrten und der Unwirtlichkeit ihres Wohnumfeldes.Bei einem Planungsworkshop zur Nagelschmiedegasse im Juni 2016 waren ihre Ansichten über die Ausgestaltung der neuen Wegeverbindung gefragt. Seitdem kreisen ihre Gedanken um die Umgestaltung und welchen Beitrag sie leisten können. Im Oktober 2016 haben sie sich mit den Ideen, einen „Weinberg“ und ein Salat- und Erdbeerbeet in Röhren anzulegen (Projekttitel „Fogponic“), beim Hörder Stadtteilfonds beworben. Den Weinberg haben sie sich vom Phoenix-See abgeguckt. Die Nachbarn würden beim Keltern der Phoenix-Trauben gerne gemeinsame Sache mit der Emscher-Genossenschaft machen, die am See einen Weinberg unterhält. Aber dazu muss erst mal alles bewilligt und gepflanzt sein. Die Röhren könnten ein Pilot-Projekt für Hörde sein. Denn auch im Stadtumbau-Projekt Urbane Landwirtschaft beschäftigt man sich mit der Frage, wie im Hörde der Zukunft die Nahrungsmittelproduktion aussehen könnte. Hier passt die Idee der fog-ponischen Röhren-Beete gut hinein, bei der die Salat- und Erdbeerpflanzen nicht mehr in der Erde wurzeln, sondern von einem nährstoffhaltigen Nebel umhüllt werden; alles in einer PVC-Röhre. Unter Umständen könnten sich die Ideen auch auf die Planung der Wegeverbindung auswirken. Hört sich nach Science-Fiction an, oder? Fiktion war auch mal was anderes in Hörde.
Aber ganz gleich was man von den einzelnen Projekten hält, es ist unglaublich, was alles in Hörde wächst.
15. Dezember 2016